Drei Generationen im Schatten der Geschichte

Deutschland zwischen 1917 und 1969.

Das Buch erzählt vom Leben meines Vaters Wolfgang (1929-1969) und meines Großvaters Walter (1899-1945).

Nach dem frühen Tod meines Vaters (ich war damals erst fünf Jahre alt) wusste ich lange fast nichts über sein Leben. Erst mit über vierzig Jahren habe ich, nach einer Rundreise in Vietnam, angefangen, sein Leben zu erforschen. 

Es stellte sich u. a. heraus, dass mein Vater eine Familie in Vietnam hatte. Dort lebte er ab 1952 über zehn Jahre und war zu zunächst Soldat der Fremdenlegion. Er desertierte aus der Legion, um bei seiner Frau und Tochter bleiben zu können. Er kam 1962 unfreiwillig nach Deutschland zurück und wollte Frau und Tochter nachkommen lassen. Als dies nicht gelang, gründete er eine neue Familie. 

Krieg und Militär als Konstante in der Familie

Walter Redlich

Mein Großvater entstammt einer bürgerlichen Familie aus Münster. Seit Generationen ist sie eng mit dem preußischen Militär verbunden. Mit 17 Jahren meldet er sich im Sommer 1917 freiwillig zum 13. Inf. Regiment seiner Heimatstadt. Er wird an der Westfront während der blutigen Schlacht an der Laffaux-Ecke im Oktober 1917 verwundet und gerät in französische Kriegsgefangenschaft.

Bei Walters Rückkehr hat sich Deutschland stark verändert. Der Kaiser hat abgedankt und ist ins Exil in die Niederlande gegangen. Das Land ist eine Republik mit einem Sozialdemokraten als Reichspräsidenten.

Schon bald gerät die junge Republik unter Druck. Putschisten vom rechten Rand versuchen diese wieder abzuschaffen, streikende Arbeiter im Ruhrgebiet kämpfen für eine Revolution wie in Russland.

Walter tritt einem Freikorps bei und erlebt in Raesfeld das Morden der Soldaten an den aufständischen Arbeitern.

Er trifft Agnes, seine spätere Frau, die einer streng katholischen Familie entstammt. Die Religionsunterschiede sind damals in Münster nach dem Kirchenkampf ein Hindernis.

Im Herbst 1923, als die   galoppierende Inflation ihren Höhepunkt erreicht, wird geheiratet. Wohnungsnot und Zukunftsängste bestimmen zunächst das Leben.

Vier Kinder werden geboren, bevor 1933 in Deutschland  die Faschisten die Macht ergreifen.

Walter arrangiert sich und tritt noch 1937 in die NSDAP ein. Der Terror der Nazis und der Kriegsbeginn verändern das Leben in der Stadt. Drei Kinder werden 1943 in die Kinderlandverschickung nach Bayern gebracht. Walter wird mit 44 Jahren wieder Soldat und kämpft in der Ardennenoffensive im Dezember 1944. Wieder gerät er in Gefangenschaft; diesmal kehrt er nicht zurück.

Ein bewegte Jugend

Wolfgang ist das dritte Kind von Walter und Agnes.

Als sensibler Junge hadert er mit der Strenge seiner Eltern und der Enge zu Hause. Als er mit 14 Jahren nach Bad Reichenhall in die Kinderlandverschickung kommt, ist er eigentlich noch viel zu jung dafür. Mehr als zwei Jahre wird er von zu Hause weg sein. 1945 holen ihn aber auch in Bayern die Grauen des Krieges ein.

Als er endlich im August 1945 wieder nach Hause kommt, ist nichts mehr wie gewohnt. Die Wohnung ist ausgebombt, die Mutter verzweifelt, da der Vater an der Westfront verschollen ist. Erst 1947 erfahren sie von seinem Tod im Lager bei Rennes.

Wolfgang steigt mit seinem Bruder in den allgegenwärtigen Schwarzmarkt ein und hat erste homosexuelle Kontakte zu anderen Männern.

Rudi wird sein langjähriger Geliebter. Insgesamt dreimal wird er vor Gericht gestellt und u.a. wegen des §175 verurteilt.

Seine Mutter zwingt ihn schließlich, "reinen Tisch" zu machen, so belastet er seine männlichen Bekanntschaften. 

Als er nach sieben Monaten Ende 1951 erneut aus dem Gefängnis entlassen wird, entschließt er sich kurz danach, in der französischen Fremdenlegion einen Neuanfang zu wagen und so der Vergangenheit zu entkommen.

Er schlägt sich nach Marseille durch und unterschreibt für eine fünfjährige Dienstzeit. Zur Grundausbildung wird er nach Algerien geschickt. Dann erwartet ihn die Verschiffung nach Indochina, wo seit 1945 der erste Vietnamkrieg tobt.

Die Schrecken des Krieges in Vietnam

Im September 1952 betritt Wolfgang vietnamesischen Boden in Saigon. Er wird als Funker auf einem Patrouillenboot im Delta des Roten Flusses im Norden des Landes eingesetzt.

Der Krieg ist zu diesem Zeitpunkt für Frankreich schon verloren. Die Soldaten der Việt Minh setzen die Franzosen immer mehr unter Druck. Die Kämpfe werden zunehmend brutaler und bedrohlicher.

Wolfgang schreibt seiner Mutter kontinuierlich von seinen Erlebnissen.

Nach der Schlacht von Điện Biên Phủ ist der Krieg für Frankreich endgültig verloren. Wolfgang lernt zu dieser Zeit eine junges, einheimisches Mädchen kennen.

 

Alles für die Familie

Aus der anfänglichen Tändelei entwickelt sich Liebe. Als ein Kind unterwegs ist, ändert sich für Wolfgang alles. Im Januar 1955 wird die Tochter geboren; er nennt sie Karin. Seiner Mutter schreibt er zunächst nichts von seiner Familie, zu ablehnend hatte sie auf erste, vorsichtige Informationen über seine "fremdartige" Partnerin reagiert.

Nach den Friedensverhandlungen in Genf müssen die französischen Soldaten schrittweise das Land verlassen. Wolfgang soll in den nächsten Krieg nach Algerien geschickt werden. Er will lieber bei seiner Familie bleiben.

Als ihm keine andere Wahl bleibt, desertiert er eine Woche vor der Einschiffung im Januar 1956 in Đà Nẵng  (frz. Tourane)  von der Legion. Er versteckt sich mit Frau und Tochter im Mekong-Delta bei Cần Thơ  im Süden Vietnams.

Hier baut er sich eine neue Existenz auf; zunächst als Maschinist in einer Reismühle, dann als Vertreter für eine deutsche Im- und Exportfirma in Saigon.

Immer wieder macht ihm sein illegaler Aufenthaltsstatus zu schaffen. Er fürchtet die Verhaftung und Auslieferung an Frankreich. Dort drohen ihm zehn Jahre Festungshaft.

Schließlich tauchen sie auf der Tabakfarm eines ehemaligen Legionärs in Nha Trang unter.

Auch hier holt ihn der Bürgerkrieg wieder ein. Er ist gezwungen, das Land zu verlassen. Die deutsche Botschaft organisiert den Rücktransport nach Deutschland auf einem Schiff. Frau und Tochter kann er nicht mitnehmen.

Wieder zurück

Nach seiner Rückkehr mit 33 Jahren wohnt er zunächst wieder bei seiner Mutter, die ihn glücklich aufnimmt. Er sucht sich eine Arbeit und versucht, seine Familie nachkommen zu lassen. Per Zufall trifft er den vietnamesischen Bischof aus Cần Thơ, der zu Besuch in Münster ist. Dieser verspricht, bei der Familienzusammenführung zu vermitteln - leider ohne Erfolg.

Wolfgang ist verzweifelt. Als eine kurzzeitige Bekanntschaft ein Kind von ihm erwartet, trifft er eine Entscheidung. Er lässt Vietnam hinter sich und heiratet die hochschwangere Frau gegen den Willen seiner Mutter.

In kurzem Abstand werden insgesamt vier Kinder geboren.

Wolfgang ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite liebt er seine deutsche Familie, auf der anderen Seite kann er die Zeit in Vietnam, besonders seine Tochter Karin, nicht vergessen.

Die Nachrichten aus Vietnam, vom nun amerikanischen Vietnamkrieg ,  werden stetig düsterer.

Seine Mutter setzt ihm zusätzlich wegen ihrer enttäuschten Erwartungen zu.

Wie wird die Geschichte für ihn ausgehen?

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